Beleuchtung

Light in Machine Vision

Wie Sie die richtige Beleuchtung finden

Die Beleuchtung in einem Vision System wird oft bei der Planung vernachlässigt. Dabei ist sie entscheidend für Bildqualität und Effizienz. Ohne die richtige Lichtquelle entstehen Reflexionen, zu dunkle oder überbelichtete Bereiche. Achten Sie daher auf eine passende Beleuchtungstechnik, die zum Einsatzzweck und idealerweise zum restlichen System passt. Erfahren Sie, welche Beleuchtung für Ihr System geeignet ist und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Leuchtenarten in Machine Vision

Die Wahl der richtigen Beleuchtung ist entscheidend für die Effektivität einer Inspektionsaufgabe: Für das Erkennen von Rissen werden andere Leuchten verwendet als für das Unterscheiden von Farben. In der industriellen Bildverarbeitung kommen LED-Lichter am häufigsten zum Einsatz. Diese sind preiswerter und effizienter als z. B. Halogenlampen oder Leuchtstoffröhren.

Basler Balkenbeleuchtung

Balkenleuchten

Das Licht kommt aus einem geraden Balken und leuchtet die Fläche gleichmäßig aus. Es ist auch möglich mehrere Balkenleuchten zu kombinieren, sodass das Motiv bzw. das Objekt von verschiedenen Seiten ausgeleuchtet wird. Durch Balkenlichter lassen sich gezielt nur bestimmte Teile eines Objekts beleuchten, was bei manchen Anwendungen notwendig ist. Sie kommen häufig in Kombination mit einer Dunkelfeldbeleuchtung zum Einsatz. So lassen sich Oberflächen sehr gut auf Kratzer und Auffälligkeiten untersuchen.

Ringlicht

Ringlicht

Eine Ringbeleuchtung ist kreisförmig und leuchtet das Objekt gleichmäßig aus, ohne dabei einen Schatten zu werfen. Ringlichter sind eine typische Art der Frontlichtbeleuchtung und erhöhen aufgrund der Ausleuchtung den Kontrast auf Bildern. Die Lichter sind gut anpassbar und gelten als „Allrounder“ in der Lichttechnik. Besonders gerne werden sie bei Arbeiten in der Qualitätskontrolle mit zylindrischen Objekten verwendet, da sie diese durch die runde Form gleichmäßig von außen beleuchten.  

Hintergrund-Beleuchtung

Hintergrundbeleuchtung

Bei dieser Technik der Beleuchtung wird das Objekt gleichmäßig von hinten beleuchtet. Damit werden Umrisse gut aufgenommen oder das Objekt durchleuchtet. So lassen sich z.B. Löcher, Blasen oder Kratzer sehr gut auffinden und darstellen. Auch bei der Qualitätskontrolle von Etiketten und bedrucktem Papier ist die Hintergrundbeleuchtung ein wichtiger Standard. Jedoch gehen sämtliche Informationen zur Oberflächen-Beschaffenheit verloren. 

Dunkelfeldbeleuchtung

Hier trifft das Licht in einem flachen Winkel auf das Objekt und beleuchtet nicht alle Seiten. Dadurch werden Kontraste stark dargestellt und Kratzer gut sichtbar. Besonders bei transparenten Objekten wie Fenstern oder Folien ist die Dunkelfeldbeleuchtung wichtig, da durch die seitliche Lichtquelle keine Schatten oder Reflexionen entstehen.

Diffuse Beleuchtung

Bei der diffusen Beleuchtung trifft das Licht zerstreut auf das Objekt. Dadurch wird es gleichmäßiger und Reflexionen werden reduziert. Diffuse Beleuchtungstechniken können mit Ring- oder Balkenleuchten kombiniert werden und werden für die Inspektion von polierten oder glänzenden Oberflächen eingesetzt.

Frontlichtbeleuchtung

Bei dieser Beleuchtungstechnik fällt das Licht direkt auf das Objekt. Bei manchen Oberflächen führt das zu Spiegelungen und über- und untersättigten Bereichen. Deshalb müssen in vielen Fällen, wenn z.B. metallische oder glänzende Oberflächen geprüft werden, andere Belichtungstechniken zum Einsatz kommen.

Einfluss von Einfallswinkeln in der Beleuchtung

Der Einfallswinkel der Beleuchtung auf das Objekt spielt eine wichtige Rolle in der Bildverarbeitung. Je nach Einfallswinkel werden unterschiedliche Merkmales eines Objekts dargestellt oder ausgeblendet.

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Kratzer erkennen

Möchten Sie mit dem Vision System Kratzer erkennen, dann empfiehlt sich, Licht von der Seite einzusetzen. Der Kratzer reflektiert das streifend einfallende Licht in Richtung Kamera und erscheint hell.

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Kratzer ausblenden

Möchten Sie Kratzer ausblenden, beleuchten Sie das Objekt aus vielen verschiedenen Winkeln, z. B. von oben mit einem Ringlicht. Dadurch entstehen keine Schatten und andere Merkmale wie Farbe oder Aufdruck werden ohne Störungen erkennbar.

Light in Machine Vision: Farbiges Licht und Wellenlängen

Bei der Bildverarbeitung können Sie sich noch weitere Eigenschaften von Licht zu Nutze machen. Je nachdem, in welchen Wellenlängen es auf verschiedene Materialien auftrifft, wird es gebrochen, absorbiert, geleitet oder reflektiert. Bei Vision Systemen und deren Beleuchtungstechnik ist die Absorption und Reflektion besonders hervorzuheben.

Einsatz von roter Beleuchtung bei einer monochromen Kamera, um rote und blaue Bonbons zu unterscheiden.
Mit einer monochromen Kamera und rotem Licht erscheinen rote Objekte hell, blaue hingegen dunkel. So lassen sich rote und blaue Bonbons auch mit einer monochromen Kamera zuverlässig unterscheiden.

Farbe in der Qualitätssicherung

Ob ein Objekt Licht reflektiert, bricht oder absorbiert, hängt von seinen physikalischen Eigenschaften ab. Spiegel reflektieren Licht, Wasser und Luft brechen es. Absorbierende Materialien wandeln es in Wärme um, wie z. B. aufgeheizte Oberflächen im Sommer. Gegenstände reflektieren die Farbe, die sie selbst haben: Ein roter Gegenstand reflektiert rotes Licht, ein blauer absorbiert es.

Diese Gegebenheiten lassen sich in der Qualitätssicherung nutzen: Mit einer monochromen Kamera und rotem Licht erscheinen rote Objekte hell, blaue hingegen dunkel. Jedoch sorgen monochrome Lichtquellen häufig für eine schärfere Abbildung, da chromatische Effekte des Objektivs ausgeschlossen sind.

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Nicht sichtbare Wellenlängen

Licht ist für das menschliche Auge im Bereich von 400 bis 700 Nanometern sichtbar, da es in diesem Spektrum verschiedene Farben annimmt. Licht jenseits dieses sichtbaren Spektrums kann Merkmale zum Vorschein bringen, die für Menschen sonst unsichtbar sind: So lassen sich Druckstellen an Obst besonders gut mit Infrarot (IR)-Licht detektieren. Dafür eignen sich SWIR-Kameras und spezielle SWIR-Beleuchtungen.

Koordination Ihrer Beleuchtungstechnik  

Beleuchtung ist nur ein Teil des Vision Systems. Jedoch ist die Wahl der Beleuchtungstechnik ausschlaggebend für die Bildqualität: Die Qualität der Lichtquelle kann nicht durch andere Komponenten ausgeglichen werden. Befassen Sie sich daher bei der Zusammenstellung Ihres Vision Systems ausgiebig mit dem Thema Beleuchtung.

Illumination Advisor zur Auswahl der passenden Beleuchtungstechnik
Illumination Advisor zur Auswahl der passenden Beleuchtungstechnik

So wählen Sie Ihre Beleuchtung

Zunächst grenzen Sie die Objektmerkmale ein, die Sie sichtbar machen möchten. Weiterhin sind verschiedene Eigenschaften des betrachteten Objektes wichtig. Aus welchem Material besteht es? Reflektiert oder absorbiert es das Licht? Außerdem: Um welche Struktur, Geometrie und Farbe geht es? Darüber hinaus beeinflussen der Bewegungszustand sowie gegebene Lichtverhältnisse und der Abstand zum Objekt die Wahl der Beleuchtung.

Anhand dieser Faktoren können Sie die Beleuchtung treffsicher bestimmen. Zur zusätzlichen Unterstützung gibt Ihnen unser Illumination Advisor individuelle Produktempfehlungen. Er führt Sie Schritt für Schritt zu einer Auswahl an abgestimmten Beleuchtungen.

Unsere Beleuchtungsprodukte

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